Leseecke
Die Wanderapothekerin bedient viele gängige Klischees, mit denen historische Romane gern arbeiten: unterdrückte Frauen, soziale Ungerechtigkeiten, körperliche Brutalität, rohe Natur, heldenhafte Liebe. Die Handlung ist nicht innovativ und es geht auch nicht so sehr um die naturheilkundliche Seite, wie der Titel suggeriert. Zu den interessanten Elementen des Buches gehört der historisch gut recherchierte Hintergrund, nämlich dass in dem bis heute für seinen Kräuterreichtum bekannten Gebiet des Thüringer Schiefergebirges die Zunft der „Buckelapotheker“ existierte. So vermittelt der Roman ein wenig landeskundliche Kulturgeschichte und allein deshalb ist er lesenswert, auch wenn die literarische Seite eher durchschnittlich ausfällt.
Rezensiert wurde:
Lorentz, Iny (2017): Die Wanderapothekerin. München: Knaur.